Der "Korbsäbel für Gendarmerie M/1813 (?)"
Der in der Literatur wiedergegebenen Vermutung, daß es sich hierbei um eine Offiziersausführung handelt, muß widersprochen werden. Es handelt sich hier nämlich um das Modell der Fußgendarmen sowie der unberittenen Unteroffiziere mit und ohne Portepee (Feldwebel, Sergeanten und Brigadiers).


Abbildung aus dem Werk von Gerd Maier

Die museale Zuordnung als "Korbsäbel für Gendarmerie M/1813" ist zumindest problematisch. Die königlich bayerische Gendarmerie wurde zwar mit Edikt vom 11. Oktober 1812 - Dienstbeginn 1. Januar 1813 - errichtet, es bleibt aber fraglich, ob das bayerische Kriegs- bzw. Innenministerium in kriegsbedingt unruhigen Zeiten - genauer gesagt 1813 - sich mit neuen Blankwaffenmodellen beschäftigte, bzw. beschäftigen konnten. Die vorhandenen Quellen sprechen zwar bei den unberittenen Gendarmen von einem "Säbel und Muskete", lassen aber eine näher Beschreibung vermissen. Die teilweise angeführten Uniformdarstellungen des "Kunstmalers Bernhard Reisenegger aus München" ermöglichen keinesfalls eine ausreichende Bestimmung. Professor Anton Hoffmann dürfte sich der Problematik bewußt gewesen sein, bei seinen Bildern über die bayerische Gendarmerie von 1813-1871 werden - bei einer uniformkundlich  brillanten Darstellung - die blanken Waffen bewußt im Hintergrund gehalten.
Gesichert ist die Quellenlage erst bei Einführung der Nachfolgemodelle. Die mit jahrzehntelanger Dienstzeit behafteten - vermutlich auch nicht mehr als zeitgemäß und gebrauchstüchtig empfundenen - Säbel werden im Jahre 1864 durch ein ebenfalls messingmontiertes neues Modell abgelöst.

Abmessungen:
(ca.) Gesamtlänge  84 cm, Klingenlänge 71 cm Klingenbreite 33 mm und Pfeilhöhe 32 mm.

Quellen:
Gerd Maier; Bayerische Blankwaffen, Teil 2, Eigenverlag Biberach a.d. Riss 1985.


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